In Deutschland haben Branchenexperten keine Auswirkungen der Corona-Krise auf die Nachfrage nach Wohnimmobilien festgestellt. Gerade in Krisenzeiten erweist sich das Wohneigentum als sichere Kapitalanlage. Käufer und Kapitalanleger profitieren weiterhin von niedrigen Zinsen. Hinsichtlich der Bewertung sollte bei größeren Mietobjekten jedoch auf jeden Fall ein standort- und objektspezifisches Mietausfallrisiko berücksichtigt werden.
Handels- und Hotelimmobilien hingegen sind volatil, denn dieser Markt wird ebenso wie die Gastronomie die Auswirkungen des Coronavirus noch eine Weile verdauen müssen. Als Immobilienbewerter gilt es hier besonders aufmerksam die Märkte zu verfolgen und das Risiko bezogen auf die einzelnen Mieteinheiten sehr individuell einzuschätzen. Hier sind die wirklichen Experten gefragt, denn die statistischen Zahlen und Auswertungen auf denen Immobilienbewertungen basieren, spiegeln die Auswirkungen von Übernachtungsverboten, Ladenschließungen, Coronavirus-bedingten Auflagen etc. erst frühestens in einem Jahr wider.
Unterm Strich bleibt festzustellen, dass nach einem kurzen Moment der Schockstarre langsam wieder Normalität im Immobilienmarkt eintritt. Wohnimmobilien werden als wertstabil und sichereres Investment eingestuft, gewerblich genutzte Immobilien bzw. deren Nutzer und Mieter hingegen sind stärker von der Krise betroffen und sehr individuell hinsichtlich der Risiken zu betrachten.